Theater lebt – Auch in der Erinnerung (Folge 3)

Elisabeth von England - Theater Ansbach

Heute wünsche ich Ihnen zunächst ein freudiges Osterfest. Die Christen blicken in diesen Tagen zuerst auf Verrat, Folter, Drangsal und Sterben und feiern heute mit Christi Auferstehung u.a. die Loslösung vom Leid. Und auch in vielen anderen Religionen unserer Welt bedeutet diese Zeit Befreiung, Aufbruch, Neubeginn. So wünsche ich Ihnen, auch wenn es jetzt vielleicht noch nicht danach aussieht, von Herzen eine Zeit der Neuausrichtung. Schauen Sie in die Natur, sie hat sich bereits neu formiert und schüttet aus ihrem Füllhorn jeden Tag neue Düfte, Farben und Formen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese besondere Zeit nutzen können, um nach der Öffnung wieder ganz da zu sein. Reich an Erfahrungen, verändert, verwandelt, neu ausgerichtet und gesund. Für sich, für Ihre Familie, für Ihre Freunde, für unsere Gesellschaft. Ich wünsche Ihnen viele positive Energien und möglichst viele liebende Menschen, die an Ihrer Seite sein werden.
Da ich Ihnen auch Hintergründe zur Entstehung der Inszenierungen erzählen möchte, hier eine kleine Geschichte zu ELISABETH VON ENGLAND. Während der einjährigen Vorbereitungszeit meiner Intendanz pendelte ich zwischen Naumburg an der Saale, wo ich noch Intendantin war und Ansbach, wo ich Intendantin werden sollte. Auf einer dieser Reisen, der Zug war brechend voll, kam ich neben einem jungen Mann zum Sitzen, der intensiv an Noten arbeitete. Ich war zu dieser Zeit auf der Suche nach einer Musik für den großen Auftritt von Philipp II. von Spanien (dargestellt von Hartmut Scheyhing) und hatte noch nichts Passendes gefunden. Ich sprach den jungen Mann, Robert Wolf, an und erfuhr, dass er noch studierte. Ich beschrieb ihm meine Klangvorstellung und es ergab ich daraus eine Zusammenarbeit. Robert Wolf entwarf Musiken, wir diskutierten darüber, er veränderte, entwickelte weiter, bis am Ende u.a. die Musik für den großen Auftritt Philipps entstanden war. Eine zufällige Bekanntschaft, aus der sich eine sehr fruchtbare und intensive Zusammenarbeit entwickeln konnte. Ich erzähle Ihnen heute diese Geschichte zum Osterfest als ein Beispiel dafür, wie auch Begegnungen uns weiterbringen und uns entwickeln können. Robert lebt heute in Los Angeles und arbeitet als freischaffender Komponist. Danke Robert, dass Du mir damals den Platz im Zug angeboten hast. Danke für Dein Vertrauen und Dein Engagement! Frohe Ostern!

Anstelle einer Postkarte erscheint heute ein Link zur online-Kritik zu ELISABETH VON ENGLAND im Theatermagazin DIE DEUTSCHE BÜHNE. Chefredakteur Detlef Brandenburg, dem ich auf diesem Wege ebenfalls ein gesundes und fröhliches Osterfest wünsche, hatte uns zur Eröffnung besucht und berichtete.
https://die-deutsche-buehne.de/kritiken/ein-sturm-weht-vom-paradiese-her
(Fortsetzung folgt)

ELISABETH VON ENGLAND von Ferdinand Bruckner
Premiere 3. Oktober 2015, Theater Ansbach
Inszenierung: Susanne Schulz
Bühnenbild und Kostüme: Jörg Zysik
Choreographie: Claudia Dölker
Musikalische Einstudierung: Hartmut Scheyhing
Dramaturgie: Eva-Maria Trütschel
Mit Gerald Leiß, Sophie Weikert, Andreas C. Meyer, Claudia Dölker, Katja Straub, Valentin Bartzsch, Dave Wilcox, Hartmut Scheyhing

Elisabeth von England - Theater Ansbach

Jim Albright

Blog Dr. Susanne Schulz

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